FDP-Delegierte einstimmig gegen Ernährungsvorlagen
Die zwei Ernährungsvorlagen und der Bundesbeschluss über die Velowege sowie die Fuss- und Wanderwege finden bei den Delegierten der FDP des Kantons Schwyz keinen Anklang. Dreimal wurde die Nein-Parolen gefasst.
Am 23. September wird das Schweizervolk nebst den Ernährungsvorlagen auch über den Bundesbeschluss über die Velowege sowie die Fuss- und Wanderwege zu befinden haben. Von der FDP.Die Liberalen kommt aus dem Kanton Schwyz wenig Support. Nach der Präsentation der Vorlage durch den Oberiberger FDP-Kantonsrat Alois Reichmuth sagten 19 Delegierte Ja und 45 Nein.
Keine einzige Stimme für «Fair-Food-Initiative»
Noch radikaler war das Verdikt bei den Ernährungsvorlagen, die von den Schwyzer FDP-Delegierten beide einstimmig abgelehnt werden. Die «Fair-Food-Initiative» (Für gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel) der Grünen wurde vom Einsiedler FDP-Kantonsrat Christian Grätzer erläutert und die Volksinitiative «Für Ernährungssouveränität. Die Landwirtschaft betrifft uns alle» vom Lauerzer FDP-Kantonsrat Peter Dettling. Die Delegierten folgten in ihrem Entscheid den Empfehlungen der beiden FDP-Kantonsräten mehr als deutlich.
Hochinteressante Referate
Im Zentrum der Delegiertenversammlung im Restaurant Bären in Einsiedeln stand für einmal nicht die Parolenfassung sondern drei sehr unterschiedliche aber überaus interessante Referate. Eröffnet wurde der Reigen mit der Fortsetzung der Referatreihe «Was ist Liberalismus» von alt Kantonsratspräsident Martin Michel (Lachen). Auch die Küssnachter Nationalrätin und FDP-Präsidentin Petra Gössi stattete den Delegierten einen Besuch ab und erzählte sehr entspannt aus dem Alltag einer Parteipräsidentin. Dabei kam Erstaunliches an den Tag. So zum Beispiel, dass sich Petra Gössi auch schon mit einem massiven Kritiker in Küssnacht zu einem Kaffee traf und dass das Gespräch überaus konstruktiv war oder dass sie neulich in Zürich auf der Strasse von einem SP-Anhänger für ihre Arbeit als FDP-Präsidentin gelobt wurde. «Er wird weiter links wählen, aber solche Begegnungen sind doch immer spannend», verriet Petra Gössi. Mit Professor Urs Rieder von der Hochschule Luzern war auch eine Kapazität im Bereich Energie- und Gebäudetechnik zu Gast. Das Potential für ökologischere Gebäudetechniken sei vor allem in den alten Gebäuden vorhanden. «So braucht es hingegen keinen gesetzlichen Rahmen für neue Bauten», sagte Urs Rieder. «Dies reguliert sich über die Wirtschaftlichkeit selber und jeder Bauherr will möglichst geringe Betriebskosten.» Bei bestehenden Gebäuden müssten allenfalls die Anreize höher sein. «Und hier liegt die grosse Herausforderung auch von politischer Seite.» Über 80 Prozent der Gebäude in der Schweiz verfügen über eine schlechte oder ungenügende Energieeffizienz.
Text und Bilder: Roger Bürgler