Als höchster Schweizer sitzt Nationalratspräsident Jean-René Germanier jeweils direkt unter dem mächtigen Wandbild von Charles Giron, auf welchem hinter dem Urnersee und dem Talkessel Schwyz die beiden Mythen zu sehen sind. «Nun sehe ich die Mythen am Etzel von der anderen Seite her. Und sie sind auch hier fantastisch«, sagte Germanier in seiner charmanten und originellen Rede vor der FDP-Familie an deren traditionellen Herbstanlass.
Wein vom Präsidenten, Bier vom Mitbewerber
Der Herbstanlass der FDP des Kantons Schwyz ist seit je her ein geselliger Anlass, bei dem die Politik für einmal etwas salopper angegangen wird. Durch die bevorstehenden Wahlen nützten aber die vier Nationalratskandidaten Petra Gössi, Sepp Dettling, Sibylle Ochsner und Dominik Zehnder die Gelegenheit, sich und ihre Anliegen auf der herrlichen Terrasse des St. Meinrads vorzustellen. Mit Spannung wurden die Ausführungen von Nationalratspräsident Jean-René Germanier erwartet. Der Walliser Winzer und Nationalratspräsident ist extra auf Einladung von FDP-Kantonalpräsident Vincenzo Pedrazzini, Vizepräsident und Wahlkampfleiter der FDP Schweiz, nach Egg gekommen. «Wir sind eine Willensnation mit einem hohen Anspruch an unsere eigene Souveränität», sagte Germanier. «Beides ist aber in Gefahr, wenn wir uns von destruktiven Tendenzen beeinflussen lassen.» Die Schweiz stehe nur dank einer klugen, lösungsorientierten und weitsichtigen Politik im internationalen Vergleich so gut da. «Dies gilt es zu wahren und dazu trägt die FDP massgeblich bei. Wir sind in der Schweiz viel wichtiger als wir es selbst wissen.» Dies bestätigte auch FDP-Kantonalpräsident und Ständeratskandidat Vincenzo Pedrazzini: «Die neusten Umfragen bringen es auf den Punkt. Die FDP ist überall zuoberst wo es um Wirtschaftskompetenz, um die Optimierung von Rahmenbedingungen oder um effektive Problemlösungen geht. Unser eigenes Problem ist leider, dass dies vom Volk zu wenig wahrgenommen wird.» Pedrazzini ist aber zuversichtlich, dass sich gerade in diesen Wahlen und in der aktuellen, heiklen Finanz- und Wirtschaftssituation dies ändern wird. Im gemütlichen Teil gönnten sich die FDPler den exzellenten Weisswein des Ehrengastes, welcher Vizepräsident und Kantonsrat Christoph Weber sponserte, und wer Lust auf ein Bier hatte, löschte seinen Dursch mit einem Fläschchen des örtlichen Brauers und Nationalrats-Mitbewerbers. Der Brunner Nationalratskandidat Sepp Dettling machte den Anfang und schmunzelte: «Das Bier ist auf alle Fälle einmal gut.»
Text: Roger Bürgler