Leserbrief von Vincenzo Pedrazzini vom 22. September 2011

Wie weiter mit den Banken?

 

Die Finanzwelt steht im Fokus der Berichterstattung. Denn schon wieder soll die Politik die Banken vor drohendem Ungemach bewahren. Doch so einfach wird es diesmal nicht. Es ist an der Zeit, dass die Banken der Politik aufzeigen, ob sie in den letzten Jahren etwas dazugelernt haben. Denn nur dann haben die Banken das Vertrauen der Politik verdient. Die Reaktionen der Banken in den letzten Wochen waren leider nicht sehr erfreulich. Anstatt endlich hinzustehen und zu sagen, dass sie aus der Vergangenheit gelernt haben und Änderungen entschieden oder gegebenenfalls schon umgesetzt haben, fordern sie von den Politikern Unterstützung für zweifelhafte Vereinbarungen mit den Amerikanern. Ich stelle fest: Es hat sich leider kaum etwas geändert. Wie weiter? Es ist klar, dass ein starker Wirtschaftsstandort Schweiz auch einen starken Finanzplatz braucht. Es darf aber nicht sein, dass der Finanzplatz Schweiz den Wirtschaftsstandort Schweiz an die Wand fährt. Wir alle haben ein Interesse an starken Banken. Es stehen viele Arbeitsplätze auf dem Spiel. Unter anderen auch Arbeitsplätze von Bankangestellten, welche immer nur ihr Bestes gegeben haben und wegen ein paar Wenigen in Verruf gekommen sind. Ich fordere deshalb von den Banken, dass sie mit den unsäglichen Übertreibungen aufhören: Keine überrissenen Boni mehr (gilt auch für andere Branchen), massive Einschränkung des Eigenhandels um das Risiko von grossen Verlusten (s. UBS) zu reduzieren und eine klare Weissgeldstrategie (keine Schwarzgelder mehr).

 

Vincenzo Pedrazzini, Wollerau

 

Ständeratskandidat & Vizepräsident FDP Schweiz