FDP empfiehlt Volksmeinung abzuwarten

Die FDP.Die Liberalen hat sich zur Teilrevision des Mittelschulgesetzes geäussert. Sie teilt die Meinung der Regierung, fügt jedoch ein deutliches «aber» hinzu!

«Es besteht klar Handlungsbedarf.» Davon ist FDP-Kantonalpräsidentin Marlene Müller (Wollerau) bei der Stellungnahme ihrer Partei zur Teilrevision des Mittelschulgesetzes überzeugt. Sie gibt aber zu bedenken, dass eine Beurteilung durch die Bevölkerung und einzelner Interessengruppen nicht nur auf der reinen Faktenlage basiert, sondern auch aufgrund der emotionalen Bindung zu den jeweiligen Instituten.

Politische Grosswetterlage berücksichtigen

Die FDP unterstützt im Grundsatz die vorgeschlagenen Anpassungen in der Teilrevision. Sie verweist aber ausdrücklich auf die aktuelle, politische Grosswetterlage hin. «Wir bittet den Regierungsrat genau zu prüfen, ob es Sinn macht, die Anpassungen umzusetzen, bevor die Bürgerinnen und Bürger über die beiden Initiativen «Für eine dezentrale Mittelschullandschaft» und «Für eine faire Mittelschulfinanzierung» abstimmen konnten. Unabhängig davon sieht die FDP betreffend der Schwyzer Mittelschulen Handlungsbedarf. Auch ist es in der Tat fraglich, ob es mit dem Kollegium Schwyz und dem Theresianum Ingenbohl zwei Mittelschulen in Sichtweite braucht. «Es soll eine langfristige Lösung zugunsten der Schülerinnen und Schüler angestrebt werden», sagt Marlene Müller. «Der Vorschlag des Regierungsrates, die Schulen im Kollegium Schwyz zu vereinen, ist absolut verständlich. Aber es müssen auch die Anliegen der Schülerinnen des Theresianum Ingenbohl berücksichtigt werden.» Auch die FDP ist überzeugt, dass ein gesunder Wettbewerb für die Entstehung von effizienten Lösungen mit einem guten Kosten-Nutzenverhältnis notwendig ist. Bei einer Zusammenlegung des Theresianum Ingenbohl mit der Kantonsschule Kollegium Schwyz würde dieser Wettbewerb sogar entfallen. Hinzu kommt, dass die beiden Schulen bis auf Biologie und Chemie, Bilinguale Matura und Latein unterschiedliche Bedürfnisse abdecken und somit ohnehin nicht von einem eigentlichen Wettbewerb gesprochen werden kann. «Dieser Umstand bedeutet sogar eine gegenseitige Ergänzung des Bildungsangebotes im inneren Kantonsteil», sagt Marlene Müller.

Zu optimistische Berechnung

Bezüglich der personellen Auswirkungen ist klar, dass bei einer Erhöhung der Klassenzahl auch die entsprechende Anzahl Lehrpersonen übernommen wird. Der Synergiegewinn liegt in der Schulverwaltung und die damit verbundene Berechnungen beurteilt die FDP kritisch. Hinzu kommt, dass gemäss Aufstellung das aktuelle Betriebsergebnis des Theresianum Ingenbohl bei einem Aufwandsüberschuss von 624’000 Franken liegt. Grundsätzlich ist daher auch eine Erhöhung der Kantonsbeiträge an die privaten Mittelschulen denkbar, wie dies eine der beiden Initiativen fordert. Da diese im Sinne einer Gleichbehandlung alle Schwyzer Mittelschulen betreffen würde, bedeutet dies für den Kanton Schwyz Mehrausgaben, welche jene der geplanten Zusammenlegung nochmals deutlich übertreffen würden.