Die Wahl zwischen Pest und Cholera

Wie Frau Dr. Irene Aegerter in ihrem Leserbrief vom Dienstag, 14. Mai, richtig folgerte, wird die Demokratie in den Gemeinden bei Annahme des Stromgesetzes am 9. Juni weiter ausgehebelt.

Denn das nationale Interesse am Bau von Stromproduktionsanlagen soll künftig nicht mehr durch kantonale, regionale oder kommunale Interessen eingeschränkt oder sogar verhindert werden. Dies wird im Abstimmungsbüchlein auf Seite 44 unter den Rubriken «Mitsprache der Bevölkerung» und «Beschwerdemöglichkeit und Rechtsstaatlichkeit» deutlich beschrieben. 

Bundesrat und Parlament haben sich für diesen Weg entschieden, weil sie angesichts des steigenden Strombedarfs den Bau von zusätzlichen Anlagen für unverzichtbar halten.

Einerseits sind wir alle auf eine sichere Stromversorgung angewiesen, und andererseits sind wir nicht bereit, Stromproduktionsanlagen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft zu dulden. Mit einem gewissen Verständnis folge ich Bundesbern, stimme Ja zur sicheren Stromversorgung und stelle somit wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Bedürfnisse in den Vordergrund, obwohl wir künftig mit Einsprachen gegen Stromproduktionsanlagen weniger Chancen auf Erfolg haben werden.

 

Willi Kälin, Pfäffikon

Kantonsrat FDP.Die Liberalen