Der Bartlivater würde JA stimmen

Ich gebe es zu, nie könnte ich mir eine Partnerschaft mit einem Mann vorstellen und die meisten Leserinnen werden wohl eine ähnliche Abneigung gegen den Gedanken haben, in einer lesbischen Beziehung zu leben. Und doch sind laut Fachleuten 3 bis 10 Prozent der Bevölkerung homo- oder bisexuell. Offensichtlich sieht die Natur also diese Präferenzen vor.

Warum sollten diese Menschen, nur weil sie nicht zu den 90% gehören, weniger Rechte besitzen als die Mehrheit? Ich bin der Meinung, dass Freiheit gewährt werden muss, solange diese die Freiheit der Anderen nicht über Massen beeinträchtigt. Wenn sich zwei liebende Menschen das «JA-Wort» geben, ist meine Freiheit davon überhaupt nicht berührt. Und wenn sich zwei Frauen mit technologischer Hilfe einen Kinderwusch erfüllen, geht es ihnen ähnlich wie vielen anderen heterosexuellen Paaren, welchen auch mit moderner Medizin etwas nachgeholfen werden muss. In beiden Fällen ist für das Ungeborene zu hoffen, zwei liebe Eltern zu erhalten, ganz gleich welchen Geschlechts. Ein Kind braucht mindestens eine starke Bezugsperson mit viel Liebe und Vertrauen. Dies können beide Geschlechter genau gleich gut erfüllen.

Der Bartlivater, die Brunner Fasnachtsfigur, lebt nach dem Motto «Läbe und läbe laa». Dies ist meine ich die Einstellung, welche auch bei «Ehe für Alle» richtig ist. Stimmen auch Sie JA zu Ehe für Alle.

René Baggenstos, Alt-Kantonsratspräsident, FDP Brunnen