Medienmitteilung vom 22. Januar 2018

«Die Gewichte sollten verschoben werden»

Der Bahnhof Arth-Goldau ist gemäss Regierung ein kantonaler Entwicklungsschwerpunkt auf der Achse Brunnen-Goldau-Küssnacht. Sie selber sitzt aber nicht in der Projektleitung. Dazu hat Kantonsrat Heinz Theiler zusammen mit Mitunterzeichnenden einige Fragen.

In der Innerschweiz ist das Entwicklungsprojekt Bahnhof Arth-Goldau ein Projekt von nationaler Ausstrahlung: Dank seiner geografischen Lage wird Goldau nebst Pendlerbahnhof zum Umsteigebahnhof von internationalen Gästen, Gästen aus dem Talkessel Schwyz und um den Zugersee, sowie von Südostbahn-Kunden, die von Ost oder West kommen. «Nun arbeitet die Gemeinde seit gut zwei Jahren mit grossem Einsatz an der Planung. Doch obwohl es sich um ein überregionales Projekt handelt, sitzt weder ein Regierungsrat noch Investitionspartner oder Wirtschaftsvertreter aus der Region in der Projektleitung», stellt Theiler fest, der als Präsident des Gewerbevereins Arth-Oberarth-Goldau an den sogenannten «runden Tischen», sass. «Wenn ich sehe, wie die Urner ihren Kantonsbahnhof aufgegleist haben, ist unsere Projektorganisation verhältnismässig bescheiden», führt Theiler aus.

Eine regionale Vision entwickeln

Das ESP Arth-Goldau wird wichtiger Teil der Entwicklung des Wirtschaftsraumes zwischen Brunnen und Küssnacht. Das Projekt muss die Ideen, Strömungen und zukünftigen Bedürfnisse der ganzen Region aufnehmen, ist Theiler überzeugt. «Doch dafür fehlen die entsprechenden Ansprechpartner am Tisch und auch die Vision, wie der Bahnhof am Schluss in der wirtschaftlichen und verkehrspolitischen Landschaft stehen soll». Und weiter: «Zentral ist auch, wie er Chancen nicht nur für die Gemeinde Arth, sondern auch für Betriebe aus den umliegenden Gemeinden, schaffen kann», sagt Theiler.

Alle Risiken liegen jetzt bei Standortgemeinde

Theiler würdigt das Engagement der Gemeinde Arth in diesem Projekt. Doch eine allenfalls fallierende Abstimmung birgt seiner Meinung nach ein grosses Risiko für die für den Kanton enorm wichtige Entwicklung der Wirtschaftsregion Brunnen-Goldau-Küssnacht. «Der Entwicklungsschwerpunkt ist jetzt so aufgegleist, dass die Gemeinde Arth den grössten Teil der Projektierung und der finanziellen Lasten zu tragen hat und überall als Bittsteller auftreten muss. Sässe die Regierung am Tisch, würden die Gewichte sofort verschoben und die Gemeinde würde gestärkt», ist Theiler überzeugt. «Und das Risiko ist beträchtlich: Wenn nur eine Abstimmung in der Gemeinde falliert, hat das Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung der ganzen Achse.»

Rückenschuss auf die Gemeinde?

Allfällige Vorwürfe, dass er als Teilnehmer der runden Tische nun der Gemeinde Arth in den Rücken falle, weist er zurück: «An den runden Tischen konnte man wohl mitdiskutieren, aber das ist kein Entscheidungsgremium mit Kompetenzen». Das Gegenteil sei der Fall, sagt Theiler abschliessend: «Ich möchte das Projekt auf die Agenda der regionalen und kantonalen Entscheidungsträger bringen und so die Gemeinde unterstützen. Wir haben hier eine grosse Entwicklungschance. Die gilt es zu packen - und zwar gemeinsam mit dem Kanton».

 

Interpellation vom 22. Januar 2018