Kaspar Michel verzichtet auf zweiten Wahlgang

Die linke Allianz aus CVP und SP sowie der Rechtsaussen-Block waren zu grosse Hürden für Landammann Kaspar Michel, der im Alleingang für den Ständerat kandidierte. Dies wird mutmasslich auch im zweiten Wahlgang so bleiben. Daher tritt Michel nicht mehr an.

Obwohl Kaspar Michel bei den nicht Partei-gebundenen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit dem besten Resultat abschnitt, waren die Allianzen links und rechts von ihm zu stark. Darum tritt der Schwyzer Landamman im zweiten Wahlgang nicht mehr an.

«Wir sind erfreut über das sehr starke Wahlresultat bei den Nationalratswahlen», sagte am Dienstagabend an der Delegiertenversammlung in der St. Jakobskellerei in Seewen FDP-Wahlkampfleiter und Kantonsrat Sepp Marty (Unteriberg). Entgegen dem nationalen Trend konnte die FDP im Kanton Schwyz als Wahlsiegerin hervorgehen und von allen Parteien mit 2.5 Prozentpunkte am stärksten zulegen. «Nationalrätin Petra Gössi hat mit einem sehr starken Resultat die Wiederwahl souverän geschafft und auch die weiteren Kandidaten der FDP trugen mit guten Resultaten zum Wahlerfolg der FDP im Kanton Schwyz bei.»

Kaspar Michel zwischen den Blöcken

Bei den Ständeratswahlen zeigte sich, dass FDP-Ständeratskandidat und Landammann Kaspar Michel (Rickenbach) die liberale Basis sehr gut mobilisieren konnte und auch bei den parteilich ungebundenen Wählerinnen und Wählern am besten abschnitt. «Gegen die beiden Blöcke links und rechts von uns konnte Kaspar Michel jedoch wenig ausrichten», erklärt Sepp Marty. «Speziell das ideologisch erstaunliche Bündnis der CVP mit der SP brachte Othmar Reichmuth den entscheidenden Unterschied.» Und genau in diesem Punkt sieht Sepp Marty auch eine heikle Problematik. «Durch das Links-Manöver der CVP und das Zusammenspannen mit der SP zeigt sich klar und deutlich, dass die CVP auf eine opportunistische Wahltaktik setzt und dafür offensichtlich auch bereit ist, sich politisch sehr stark nach links zu bewegen.» Für eine konstruktive bürgerliche Politik ist die CVP im Kanton Schwyz unter der aktuellen Führungsriege nachweislich kein verlässlicher Partner mehr, ist Marty überzeugt. Er findet auch die diskreditierenden Angriffe der CVP-Spitze gegen den FDP-Ständeratskandidaten sowie der bereits geäusserte, völlig abwegige Anspruch auf drei Regierungsratssitze schade. «So zeigt das Verhalten der CVP, dass man offenbar kein Interesse an einer Zusammenarbeit in der politischen Mitte hat.» Seitens der FDP wird dies bedauert, haben doch die beiden Mitte-Parteien den Kanton Schwyz über viele Jahrzehnte politisch massiv geprägt. Aufgrund der Resultate im ersten Wahlgang und der absehbaren Konstellation im zweiten Wahlgang zieht Kaspar Michel in Übereinsprache mit der Partei seine Kandidatur zurück. Allgemein unbestritten ist, dass Kaspar Michel ein sehr guter und tatkräftiger Ständerat für den Kanton Schwyz gewesen wäre. Der Weg ist somit frei für eine Ausmarchung zwischen einem linken und einem rechten Kandidaten. Die FDP-Delegierten haben in der Folge Stimmfreigabe beschlossen.