«Es geht nur gemeinsam für die Gleichstellung!»

Co-OK Präsidentin von Femtastisch, Katja Aldi, und die FDP Frauen-Präsidentin Anna Marty engagieren sich am Mittwoch in Schwyz für die Gleichstellung. Denn für die beiden liberalen Frauen ist klar, dass Gleichstellung von Mann und Frau im Alltag beginnt.

Es waren Liberale, die vor 175 Jahren mit ihrem Engagement für eine liberale Verfassung das Feudalsystem und der Einfluss der Kirche endgültig abschafften und der Gleichberechtigung zum Durchbruch verhalfen. Zuvor redete der Staat überall ins Privatleben hinein: Eine Ehe zwischen einem Mitglied der Oberallmeindkorporation und einer Beisässin? Dafür brauchte es eine Erlaubnis und konnte Ärger geben! Solche alten Zöpfe konnten mit der neuen Verfassung nicht mehr aufrecht gehalten werden. Und diese Abschaffung des althergebrachten, feudalen und ständischen Systems waren die ersten Schritte zur Gleichstellung von Mann und Frau überhaupt.

Es beginnt im Alltag

Doch der Alltag gestaltet sich bisweilen für viele Frauen noch immer ungleich und beginnt bei vergleichsweise harmlosen Alltagssituationen: Sitzt eine Frau in einem Gremium am Tisch, wird oft noch heute automatisch davon ausgegangen, dass sie die Sekretärin ist und das Protokoll schreibt. Katja Aldi sagt: «Die Gesellschaft besteht zu 50% aus Frauen, im Vergleich dazu sind wir in vielen Bereichen – und in vielen Gremien - untervertreten.» Der Begriff «Feministin» werde nicht zuletzt deshalb auch negativ konnotiert. «Mehr Frauen in Gremien bedeutet automatisch mehr Verständnis und Selbstverständlichkeit für unsere Anliegen», ergänzt sie weiter. «Denn es geht um die sachliche Auseinandersetzung, dass unser Beitrag in der Gesellschaft richtig wertgeschätzt wird – und das erreichen wir nur gemeinsam», sagt die Markenspezialistin.

Kein Schulterzucken mehr

Auch Anna Marty, die vor wenigen Wochen das Präsidium der FDP-Frauen übernommen hat, bestätigt: «Lohnungleichheit, mangelnde Wertschätzung der Care-Arbeit und mit der Familie schlecht zu vereinbarende Arbeitszeiten werden oft mit einem Schulterzucken quittiert. Aber genau darum geht es». Die berufstätige Mutter von zwei Kindern weiss, wovon sie spricht, deshalb ist sie am Anlass Botschafterin der FDP.Die Liberalen Kanton Schwyz.

Eigenständigkeit «Schwyz made»

Viele Liberale begrüssen denn auch, dass die Veranstaltung im Kanton Schwyz nicht wie bisher unter dem Label «Frauenstreik» durchgeführt wird, sondern den eigenständigen Namen «Femtastisch» trägt. «Gerade in unserer Partei kommt der Begriff ‘Streik’ heute nicht gut an, er ist überholt. Zudem dürfen wir in Schwyz auch eigene Wege gehen - wer weiss, vielleicht wird unser Konzept ja auch andernorts übernommen!», sagt Katja Aldi abschliessend.

Bildlegende:

Sie stehen am Mittwoch auf der Bühne: Die Präsidentin der FDP-Frauen Anna Marty (links) und Co-OK-Präsidentin von Femtastisch, Katja Aldi.