Zum Leserbrief von Guy Tomaschett «seltsames Demokratieverständnis»

Wer der «selbsternannten Volkspartei» seltsames Demokratieverständnis vorwirft, sollte kurz in der eigenen Partei nachschauen. Dann würde er nämlich - hoffentlich erstaunt - feststellen, dass seine nationale Parteileitung nicht nur das Demokratieverständnis strapaziert, sondern auch das Gleichstellungsprinzip mehr als merkwürdig interpretiert. Das wichtigste Kriterium für die Nachfolge der SP-Bundesrätin Sommaruga ist für diese Partei das Geschlecht, nicht Qualifikation. Nur Frauen kommen in Frage, weder Männer noch «es» sind zugelassen.

Und vor diesem Hintergrund wirft man der SVP mangelndes Demokratieverständnis vor, die dieser Tage alle fünf BewerberInnen für die Nachfolge von Bundesrat Maurer für wählbar erklärt hat? Im Gegensatz zur SP wird bei der SVP niemand von der eigenen Parteispitze zum Vornherein ausgeschlossen.

Für die Regierungsratsersatzwahl von FDP-Mann Kaspar Michel ist es daher dringend nötig, dass alle freiheitlich-liberal denkenden Wahlberechtigten am 27. November nicht das ehemalige SP-Mitglied, das sich ein pseudo-liberales Mäntelchen umgelegt hat, sondern den liberalen Damian Meier von der FDP auf ihren Wahlzettel schreiben.

Dominik Zehnder, Bäch

FDP-Kantonsrat