Medienmitteilung vom 23. Dezember 2014

 

Kantonsrat soll Klassengrössen bestimmen

 

Nicht der Regierungsrat, sondern der Kantonsrat soll künftig die Richtgrössen für die Schülerzahl der Schwyzer Schulklassen festlegen. Dies fordert eine Motion der drei FDP-Kantonsräte Sibylle Ochsner, Eva Isenschmid und Paul Hardegger.

 

Mit der Teilrevision des Schwyzer Volksschulgesetzes wurden die Richtzahlen der Regelklassengrössen in Kindergarten, Primar- und Sekundschule von 25 auf 22 herabgesetzt. Gemäss Volksschulgesetz legt der Regierungsrat diese Richtwerte nach Anhörung des Erziehungsrates fest. Dies erachten drei liberale Parlamentarier jedoch als wenig demokratisch.

 

Keine pädagogische Notwendigkeit
Die Reduktion der Klassenrichtwerte hat einschneidende Auswirkungen auf die Finanzen der Bezirke und Gemeinden. «Und diese können sich nicht einmal dazu äussern», sagt FDP-Fraktionspräsidentin Sibylle Ochsner (Galgenen). «Diese Reduktion führt zu einer Zunahme der Schulklassen von rund 13 Prozent.» Den FDP-Motionären Sibylle Ochsner, Eva Isenschmid (Küssnacht) und Paul Hardegger (Sattel) geht es jedoch nicht nur ums Geld, auch wenn die angespannte Finanzlage des Kantons und zunehmend auch diejenige von Bezirken und Gemeinden dies vermuten lassen könnten. «Diverse Studien belegen nämlich, dass eine Verkleinerung der Schulklassen lernschwächeren Kindern und Jugendlichen kaum Vorteile bringen», sagt FDP-Kantonsrätin Eva Isenschmid. «Hingegen müssen neue Klassen geschaffen und Schulraum bereitgestellt werden, was zu Mehrkosten führt, obwohl gar keine pädagogische Notwendigkeit besteht.» Weiter ist für die drei Motionäre unklar, weshalb ausgerechnet der Kanton Schwyz, der auf allen Ebenen zum Sparen verpflichtet wäre, kleinere Schulklassen als im Vergleich zu den umliegenden Kantonen will. «Im Kanton Zürich und Aargau beträgt die Höchstzahl 25, in Zug gar 26 und in Glarus und Nidwalden 24. Wir sehen hier keine Notwendigkeit für eine Schwyzer Luxuslösung und versuchen nun mit dieser Motion die entsprechende Kompetenz dem Kantonsrat zu übertragen», sagt Sibylle Ochsner. «Dieser soll die Richtgrössen künftig festlegen können, wobei die Empfehlungen des Regierungsrates sowie der vorberatenden Kommission angemessen berücksichtigt werden sollen.»

 

Motion Festlegung der Richtzahlen für Klassengrössen in die Kompetenz des Kantonsrates

 

Text: Roger Bürgler