Extreme Mittel schaden mehr als sie nützen

Leserbrief von René Baggenstos gegen die Zersiedelungsinitiative

Ein Initiant der Zersiedelungsinitiative sagte doch letzthin tatsächlich im Radio: «Die extreme Zersiedelung muss mit extremen Mitteln bekämpft werden». Im Wissen, dass laut BFS Schweizweit die Siedlungsfläche 7.5% der Gesamtfläche (Kt SZ 6.1%) beträgt, darf schon gefragt werden, was genau mit «extrem» gemeint ist. 

Nicht fragen muss ich mich allerdings, was denn an der Initiative extrem ist. Wenn sie angenommen wird, darf in der ganzen Schweiz netto kein m2 Land mehr eingezont werden. Gemeinden, welche unbedingt Bauland benötigten, sollten von anderen Gemeinden gleichwertiges Land «übernehmen» können. Eine nationale Planungskommission soll dabei für Gerechtigkeit sorgen. Ungerecht ist die Vorlage aber in sich selbst, belohnt sie doch so Gemeinden, welche sehr grosszügig eingezont hatten.

In ihrer Engstirnigkeit verkennen die Initianten dabei, dass die Welt sich bereits weitergedreht hat. Seit kurzem ist das Raumplanungsgesetz in Kraft, auch in unserem Kanton mittels dem Plan- und Baugesetz. Die neueste Fassung wurde erst letztes Jahr vom Kantonsrat genehmigt und kennt einige Verschärfungen bezüglich Einzonungen. Auch horten von Bauland wird deutlich erschwert. Ich meine wir sollten diesem Gesetz erst mal eine Chance geben, bevor wir auf undurchdachte Extreme zurückgreifen.

In diesem Sinne empfehle ich Ihnen, die Vorlage deutlich abzulehnen.

René Baggenstos, FDP Kantonsrat, Ingenbohl-Brunnen