Die zweite Halbzeit ist angebrochen und wir liegen zurück

Leserbrief von René Baggenstos

Das Corona Virus hat uns fest im Griff und kaum jemand kritisiert den Bundesrat für sein anfängliches drastisches Handeln unter Notrecht. Zu sehr sind uns die Bilder Italiens im Kopf. Das Bundesrats- Duo Berset/Sommaruga (BerSuga) hat anfänglich gute Arbeit geleistet. Sie haben in einer Notsituation die Macht an den Staat gezogen (was ihnen liegt) und die Bevölkerung hat mitgemacht. Erklärtes Ziel war: Es sollen sich gerade so viele Leute vom Corona Virus anstecken, dass die Spitäler noch nicht an die Kapazitätsgrenze kommen. Stecken sich zu wenige an, wird das Ziel der Herdenimmunität nicht erreicht. Schon wenige Wochen später zeigte sich, dass die Schrauben viel zu stark angezogen wurden. Spitäler gingen auf Kurzarbeit, IPS-Schwestern drehten die Däumchen und die Wirtschaft erlebt die grösste Krise seit dem zweiten Weltkrieg mit der Folge, dass täglich etwa 2000 Menschen ihre Arbeit verlieren. Und der Bundesrat? Er verlängert erst mal den Stillstand um eine Woche! Dann stellt ein einen Plan vor, in welchem ganz vorsichtig geöffnet werden soll und übersieht dabei sogar noch, dass er gerade die KMU sträflich benachteiligt. Gleichzeitig beklagen Experten, dass zu wenige vom Virus infiziert worden seien, um das Ziel der Herdenimmunität zu erreichen – eine zweite Welle droht! Wir sind fussballerisch gesprochen in der zweiten Halbzeit angekommen und liegen zurück. Jeder Coach würde jetzt Verteidiger gegen Stürmer austauschen. Es ist höchste Zeit, uns genommene Freiheiten wieder zurück zu erhalten und die Macht des Bundesrats zu beschränken. Für die zweite Halbzeit braucht es liberalere Krisenmanager, die sich gewohnt sind, Risiken zum Wohle des Gesamten einzugehen. Eine zweite Welle können und dürfen wir uns nicht leisten! Meine Bitte an BerSuga: Ihr Einsatz war gut - gehen Sie nun bitte auf die Ersatzbank –und bleiben Sie Gesund!

René Baggenstos, FDP Kantonsrat Ingenbohl-Brunnen