Aufregen für einmal erlaubt

Leserbrief von René Baggenstos

Ich rege mich selten auf, eigentlich fast nie. Diese Woche hat es die SVP aber tatsächlich geschafft. Angefangen mit SR Peter Föhn. Da sagt er doch tatsächlich, das Insta sei für einen echten Schweizer ungeniessbar. Ich kenne es noch nicht im Detail. Er wohl – hergeleitet von seinen Dossierkenntnissen in anderen Bereichen – auch kaum. Sollte das Instadereinst vom Stimmvolk angenommen werden, wären wohl über 50% der Schweizer keine «echten» Schweizer? Aber das sind wohl eh nur diejenigen, welche ihn wählen. Genug zum Aufregen? Noch nicht.

Richtig gekocht hat es heute Samstag mit einem Bericht zur SVP Versammlung mit «angeblichem» Klimawandel. Einerseits wird blind und munter geleugnet, dass wir Menschen damit was zu tun haben – entgegen allen wissenschaftlichen Beweisen. Lieber über die FDP herziehen, welche sich dazu bekennt, auch in diesem Bereich zu handeln. Es müssen ja nicht die altbekannten Mitte/Links Rezepte von nichts bringenden Subventionen und unsäglichen Verboten sein. Es gibt Alternativen, die funktionieren. Ich arbeite seit Jahren mit über 300 Unternehmen in Sachen Energieeffizienz und CO2-Reduktion, mit grossem Erfolg und rein wirtschaftlichen Massnahmen.

Tragisch ist dann aber die Aussage von KR Diethelm «der Klimawandel sei daran sichtbar, dass die Leute immer dunkler würden». Wie dumm und menschenverachtend diese Aussage doch ist! Ich frage mich ernsthaft, ob dies einem Kantonsrat würdig ist.

Eigentlich müsste die SVP alles Interesse der Welt haben, den Klimaschutz als wichtig zu erachten. Zwar gehört die Schweiz klimatisch wohl eher zu den Gewinnern des Klimawandels (mit Ausnahme von Bergstürzen und weniger Schnee für Wintersportorte). Richtig schlimm wird es aber für die heisseren Länder. Und wohin flüchten dann diese Menschen, wenn sie keine Nahrung mehr finden? Jawohl KR Diethelm, das sind dann wohl die dunklen Menschen, die Du im Zug antreffen wirst. Nur viel, viel mehr als heute.

Aufregen ist für einmal erlaubt!

René Baggenstos, Ingenbohl-Brunnen, FDP Kantonsrat